Bildergalerie Krankenhauskapelle

Krankensalbung

Wie hilft Jesus dem Kranken? Es steht in dem Brief des Heiligen Jakobus:
"Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das gläubige Gebet wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten; wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben. Darum bekennt einander eure Sünden und betet füreinander, damit ihr geheiligt werdet." (Jak 5, 14-15)

Das ist die Krankensalbung, eines der von Christus gespendeten Sakramente. Die Salbung von Stirn und Hände mit geweihtem Krankenöl. Eine Geste der Zuwendung. Gottes Botschaft auch an die Apostel. (Mt 10,8, Mk 6,13). Bei einem Kranken ist Zuwendung von äußerster Wichtigkeit. Streicheleinheiten. Abwischen von Schweißperlen. Pflege und Reinigung. Einsalbung des Rückens gegen Wundliegen. (Hospiz). Nun, dieses Sakrament ist eine Form göttlicher Gnade, dessen Inhalt von Christus erfüllt wird.
"Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen. Er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes!" - "Amen!"
Ein Zeugnis der liebevollen Anwesenheit Gottes, wenn der Priester am Krankenbett mit diesen Worten die Krankensalbung spendet.

Warum leiden?
Jesus vermeidet Leiden nicht, es wird von ihm nicht geleugnet, sondern akzeptiert und in sein Leben eingebaut. Er nutzt es und transformiert es. Wie bei der Perlenmuschel: sie ummantelt den Kristallkorn mit ihren Tränen bis eine echte Perle entsteht. Wie aus dem Dung ein süsslich riechendes Lilienfeld wird. Das ist das dynamische Wunderwerk Jesu. Vielleicht eine der Anregungen in der Europäischen Kultur, warum der Mensch gegen Leid nicht ignorant blieb. Oder er nicht unruhig, gar gewalttätig wurde. Kannst du es nachvollziehen? Nein, wir können es nicht. Wir werden es wohl nie richtig können. Wohl oder übel, es wurde uns von Gott gegeben, daher nimm es an, baue darauf, nutzte und transformiere es. (nach Endre Gyökössy)

Euer Kummer wird sich in Freude verwandeln
Was kann ich den Kranken sagen? Was könnte ich wohl? Vor allem, dass wir uns der Krankheit nicht schämen sollen. Sie ist kein Tabu, worüber man nicht sprechen darf. Sie ist ein Teil unserer Ausweiskarte, die uns Jesus Christus ähnlich macht. Wie könnten wir sie verstecken? Sie weist eine verblüffende Identität mit Christus auf. Wir brauchen uns nicht schämen, wir dürfen stolz darauf sein.

Dennoch müssen wir uns mit der Krankheit auseinandersetzen. Wir müssen kämpfen, ohne dabei die Hoffnung zu verlieren. Macht weiter, wie es uns auch Jesus vormachte. Jesus und Maria waren keine Persönlichkeiten, die etwas so schnell aufgegeben hatten. Sie hielten bis zum Ende durch. Wir sollen auch denselben Mut in uns pflegen. „Wenn du nicht auf Beinen weiterkämpfen kannst, dann mach es auf den Knien“ – sagte Seneca zu einem Gladiator. Ich sage jedem Kranken: Nur Mut! Der Herr Jesus ist mit uns. Wir sind auch von liebevollen Freunden umgeben. Wir brauchen keine Angst zu haben allein gelassen zu werden, denn es gibt so viele gutmütige Menschen, die uns beistehen.

Wir sollen unser gegenwärtiges Leiden mit Glauben erfüllen und dürfen dabei nicht vergessen, dass die Krankheit nicht das Resultat unserer persönlichen Sünden ist. Oft wird gefragt: Mein Herr, womit habe ich das verdient? Oder wie die älteren Menschen zu sagen neigen: „Habe ich dich etwa ans Kreuz genagelt, dass ich so viel Schmerz erleiden muss?“ Die Krankheit ist nicht Folge unserer Sünden. Leid und Schmerz werden uns vom Herrn nicht auferlegt, weil wir würdig oder unwürdig sind. Was Leid betrifft, ist es ein Mysterium, das durch uns passiert und über uns steht.

Der Verlass auf unsere Brüder und Schwestern lehrt uns, wie wir uns auf Gott verlassen können
Krankheit lehrt uns Demut, Verlass, Vertrauen. Einem hochmütigen Menschen fällt es schwer auf andere angewiesen zu sein. Er hat Angst vor den Freunden und Verwandten zugefügten Unannehmlichkeiten. Er kränkt sich sogar, weil er sieht, welche Belastungen er anderen auferlegt. Man hat keine Erfahrung, was es bedeutet, vor einem Freund zu stehen, der uns innig liebt und uns mit offenen Armen empfängt. Durch Ergebenheit an den Herrn geht’s noch, doch bei einem Freund tun wir uns schwer. Wir müssen am Leibe erfahren, wie wir uns auf andere verlassen können. Das Erlebnis der Fürsorge seitens eines Freundes dürfte uns den Weg zur Hingabe der göttlichen Fürsorge ebnen. Dadurch wird eine theologische Glaubensgrundlage zur Realität.
Nehmt bitte diese Gedanken als Zeichen des guten Willes und nicht als Predigt. Unser Herr segne und stärke euch und euer Helfer in der Genesung! Wann immer ich mit der von Christus gelehrten Liebe den Kranken beistehe (Agape), werden sie in der Liebe Jesu aufgenommen. (nach Antonio Bello)

Sich anzunehmen
Hilf mir, mein Herr, dass ich niemals gegen meinen Körper rebelliere, weil er nicht so ist, wie ich ihn es gern haben möchte. Hilf mir meine natürlichen Gegebenheiten so zu akzeptieren, wie sie sind. Hilf mir auch, dass ich nicht über meine intellektuellen Fähigkeiten nörgle. Ich soll nicht auf Geistesgaben anderer, die meiner Intelligenz weit überlegen sind, neidisch sein. Lass mich verstehen, dass ich für Talente, die mir nicht gegeben wurden, keine Rechnung tragen muss. Doch dafür, was Du mir gegeben hast, muss ich, wie auch jeder andere, auf Heller und Pfennig aufkommen.

Schließlich ersuche ich dich um deine Unterstützung, damit ich mit disziplinierter Eifrigkeit und Entschlossenheit, angesichts der gegebenen Umstände, das Meiste aus mir heraushole. Denn ich weiß, Du erwartest auch von mir etwas, was nur ich verwirklichen kann. Bitte, gib mir dein Segen für meine Bemühungen mein Herr, mein Gott.
Amen